Die Nachfrage nach Öl steigt

Der Konsum von Öl erhöht sich rasant. Von 1988 bis 2012 wurde es im gleichen Maße gefördert. 1,248 Billionen Barrel Öl (ein Barrel entspricht 42 US-amerikanischen Gallonen oder 159 Litern) hat die Menschheit bereits gewonnen.
Im Jahre 2012 hat jeder Mensch im Schnitt 2,5 Fässer Öl verbraucht. Der Verbrauch ist dabei disproportional. In den Mitgliedstaatender Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) (dazu gehören 18% der Weltbevölkerung und 60% des weltweit erwirtschafteten BIP) beträgt der Ölkonsum 14 Fässer pro Kopf; in den USA steigt diese Anzahl auf bis zu 25 Fässer pro Kopf und Jahr.
Derzeit umfasst das Konsumniveau von allen brennbaren Flüssigkeiten im Schnitt 31,2 Milliarden Barrel pro Jahr. Angenommen, jeder der sieben Milliarden Menschen auf der Erde besäße 14 Fässer Öl, dann würde sich der Verbrauch auf bis zum 98 Milliarden Barrel pro Jahr bzw. 268 Millionen pro Tag verdreifachen.
Dabei hoffen die Optimisten auf eine Erhöhung dieser Zahl. Sie prophezeien, dass das Konsumniveau im Jahre 2030 bei maximal 113 Millionen Barrel pro Tag liegen wird (heute sind es bereits 91 Millionen Barrel pro Tag; 85 Millionen Barrel davon gehen auf die Förderung von Öl zurück). Dem gegenüber verneinen die Pessimisten eine solche Auffassung und erheben gar den Vorwurf, dass es zu unrealistisch sei. Sie behaupten, dass das heutige Förderungsniveau bereits die maximal mögliche Auslastung betrage. In Zukunft sei eher von einer Verringerung der Förderung auszugehen; außerdem sei die derzeitige Situation bereits seit acht Jahren stabil.
Brennbare Flüssigkeiten
Erdöl ist ein aus Kohlenwasserstoffen bestehendes Stoffgemisch, das auch nach der Prospektion im flüssigen Zustand verbleibt. Nach der Dichte von Öl unterscheidet man drei Arten: leichtes Öl mit 650-870 kl/m3, mittleres (871-910) und schwaches (920–1050). Bei Temperaturen zwischen 80 Grad Celsius und 150 Grad Celsius herrschen ideale Bedingungen für die Entstehung von Erdöl: Die Bindungen der großen Moleküle des Muttergesteins brechen auf. Es entstehen kleinere Moleküle, die Erdöl-Kohlenwasserstoffe. Aus fester Substanz wird so zähflüssiges Öl.
Dabei entsteht auch Kondensat. Mit diesem Begriff bezeichnet man das Ergebnis des Übergangs eines Stoffes vom gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand. Diese Prozesse geschehen bei hohen Temperaturen und sind mit Erdöl sehr eng verbunden.
Flüssiggas, Nassgas…denken die Fachkräfte an Ethan und Methan, wenn sie diese Begriffe hören. Sie können entweder im normalen Zustand oder unter Druck als Pentan sein.
Öl, dessen Dichte mehr als 1000 kilo/m3 beträgt, wird heutzutage hauptsächlich in Orinoco (Venezuela) gewonnen. Aufgrund der Viskosität ist es sehr schwierig, es zu transportieren; deswegen muss man verschiedene Methoden anwenden, wie z.B. die Verwendung von Lösungsmitteln.
Teersand ist ein Gemenge aus verschiedenen, jedoch meist aus Quarz bestehenden, überwiegend sandkorngroßen Mineralkörnern sowie einem von flüchtigen Bestandteilen angereichertem Erdöl und Wasser. Je nach Viskosität und Grad der Anreicherung wird dieses Öl auch als natürliches Schweröl (noch relativ flüssig) oder Naturbitumen (sehr zäh oder fest) bezeichnet. Ölsanden gemein ist ihre Lagerung in relativ geringer Tiefe (wenige hundert Meter). Oft liegen sie sogar direkt unter der Erdoberfläche. Sandsteine, die in größerer Tiefe lagern und aus denen ohne spezielle Förderverfahren raffinationsfähiges, „leichtes“ Rohöl gewonnen werden kann, sind eher als erdölhöffige oder -führende Sandsteine denn als Ölsande zu bezeichnen. Die weltweit bedeutendsten Ölsand-Vorkommen befinden sich in Alberta, Kanada.
Schieferöl ist reifes Erdöl, das noch in seinem Muttergestein eingeschlossen ist und mittels Hydraulic Fracturing gefördert wird („Fracking-Öl“). Die Hauptvorkommen befinden sich in Bakken (Montana, North Dakota) und in Eagle Ford (South Texas).
Kerogenöl ist eine Art von Öl aus Kerogen, ein organischer Stoff, den man mit Hilfe von Bergwerken gewinnt. Um das Öl zu fördern, wird Kerogen im Laufe langer Zeit erwärmt. Dies kann man zwar auch unter der Erde machen, jedoch ist diese Methode sehr kostspielig. Die Vorkommen von Kerogen befinden sich hauptsächlich in Israel.
GtL-Kraftstoffe werden aus Erdgas hergestellt. Dabei erfolgt die Konvertierung von Kohle in flüssige Produkte in mehreren Stufen. Meistens gebraucht man hierfür die Fischer-Tropsch-Synthese. Als Produkte entstehen flüssige, schwefelarme und synthetische Kraftstoffe ohne Zusatzstoffe.
Synthetische Kraftstoffe aus Kohle gewinnt man entweder mit Hilfe von Kohlenpyrolyse (was nicht viel Stoffe ergibt) oder mit Kohlenvergasung. Als Ergebnisder Fischer-Tropsch-Synthese bekommt man diesen Stoff in einen flüssigen Aggregatzustand.
Biokraftstoff ist eine Form der Biomasse. Ausgangsstoffe der Biokraftstoffe sind nachwachsende Rohstoffe wie Ölpflanzen, Getreide, Zuckerrüben oder -rohr, Wald- und Restholz, Holz aus Schnellwuchsplantagen, spezielle Energiepflanzen und tierische Abfälle. In erster Linie möchten die Forscher Biokraftstoffe aus Holz und Alge gewinnen; das löst das Problem der Reduktion von Ackerflächen. Außerdem gibt es die Idee, Butanol aus Holz zu gewinnen.